Eine Komposition im Raum von und mit allen Beteiligten
Für Menschen von 1 bis 99 Jahre
DT-2 des Deutschen Theater Göttingen, UA 2015
Ein Abschiedsritual? Eine Bestattung vielleicht? Warum sind die Blumen vertrocknet? Ist das hier ein Totentanz oder doch eine Geburtstagsfeier? Sich zu Lebzeiten damit anzufreunden, dass der Tod unser ständiger Begleiter, unser Tanzpartner ist, finden wir eine gute Idee. Diesen Tanz üben wir gemeinsam ein. Aber wer kennt eigentlich die Tanzschritte? Geht’s vor- oder heimwärts? Haben wir alles vorbereitet, eingepackt und wirklich an alles gedacht? Stop. Trink' einen Schluck. Atme tief ein. Setz' die Flasche an und atme langsam und ruhig wieder aus. Was hörst du? Klingt es so wenn wir zu Erde werden? Stoßen wir auf das Leben an und übergeben wir uns ganz der Musik. Schließlich ist heute unser Geburtstag – der eigentliche Grund für unser Sterben. Feiern wir gemeinsam ein Ritual, dem wir nicht widerstehen können es zu wiederholen: Happy Birthday, Death!
"Der Tod spielt natürlich mit bei diesem Abschiedsfest. Ihn erklären die Musikerinnen zum lebenslangen Tanzpartner, weil er stets präsent ist. Mit ihm bewegen sich die Zuschauer im Kreis, stampfen rhythmisch auf und bilden einen Chor der Stimmen, den auch die Instrumente immer wieder aufnehmen. Weil auf dieser „besten Beerdigung" kein Wort gesprochen wird, macht das die Zuschauer umso hellhöriger und berührbarer für die Echos, die nicht nur die Musik hinterlässt, sondern auch jede Bewegung und jedes Geräusch. Die Instrumente baumeln längst wieder von der Decke und wirken wie ein musikalisches Stillleben während die Zuschauer jetzt einfach in sich lauschen können mit all den Bildern und den Fantasien über das Leben und das Sterben, die sie bei diesem Abschiedsfest geschenkt bekommen haben." Kulturbüro-Göttingen
Regie: Verena Ries
Mit QuartettPlus1: Kathrina Hülsmann (Viola), Katharina Pfänder (Violine), Lisa Stepf (Violoncello),
Kristina van de Sand (Violine)
Szenografie und Licht: Sarah Ruppert
Kostüm: Ann-Kathrin Blohmer
Mit Musik von Bryce Dessner (Aheym, 2009), Henry Purcell (Hush, aus The Fairy Queen,1692) und John White (Drinking and Hooting Machine, 1968)
Eine Produktion von Quartett PLUS 1/ Das ist erst der Anfang e.V. in Kooperation mit dem Deutschen Theater Göttingen. Gefördert durch die Stiftung Niedersachsen und die Nord LB, ausgezeichnet mit dem Junge Ohren Preis 2014